Die große ESO-Exoplaneten-Show

BLOG: Himmelslichter

ein Blog über alles, was am Himmel passiert
Himmelslichter

Ok, die bei der ESO haben es nicht leicht: Jede Woche gibt es aufs neue eine spektakuläre Entdeckung aus der Welt der Exoplaneten zu berichten. Etwa die "first discovery of a jupiter-sized exoplanet on a monday with snowfall before breakfast" und weil eine spektakuläre Entdeckung nur spektakulär ist, wenn es auch spektakuläre Bilder dazu gibt, stecken die PR-Leute in der Klemme: Denn bei Exoplanetenentdeckungen gibt es (von einzelnen Ausnahmen abgesehen) gar keine Bilder. Nur so komplizierte Graphen, die man der Welt nicht zumuten kann (sieht ja irgendwie zu sehr nach Wissenschaft, d. h. kompliziert, d. h. zum Wegklicken, aus).

Also wird eben eine "artist’s impression" an die Pressemeldung gepappt. Der ESO-artist dürfte einer der meistbeschäftigten Mitarbeiter der Organisation sein. Sorry, aber ich muss es mal loswerden: Diese frei erfundenen, meist völlig unrealistischen und ästhetisch fragwürdigen Bildchen strapazieren mächtig meine Nerven. Es geht inzwischen so weit, dass ich keine "artist’s impressions" von irgendwelchen Exoplaneten mehr sehen kann. Vor allem nicht die immer gleiche Version von "Exoplanetensichel vor Pseudo-H-alpha-Sonne".

Was bitte soll das auch: So sieht das vor Ort ganz bestimmt nicht aus! Klar ist eine Sonne mit Tentakelprotuberanzen und riesigen Sonnenflecken spannender anzuschauen. Welchen Sinn aber macht also ein gekünsteltes Bild, wenn es um einen sonnenähnlichen Stern geht? "So könnte Planetensystem XY aussehen" – dieser Satz wäre unter solchen Bildern glatt falsch. "So stellt sich ein Künstler mit viel Phantasie das XY-System vor" wäre richtig – so what? Wenn das Bild nicht dazu dient, mit den wenigen vorhandenen Informationen eine vage Vorstellung zu generieren, wie Stern und Planet wirklich aussehen könnten, sondern nur eine bunte Paintbrush-Kreation ohne Relevanz ist, dann kann man gleich darauf verzichten. Und sollte besser auch.

Aber was soll man machen: Diese Bildchen werden einen noch ganz schön lange begleiten wie es scheint. Darf man also ein bisschen lästern? Egal, ich machs einfach: Schauen wir uns einfach mal die ultimative ESO-Exoplanetenkitschgalerie an, zusammengestellt aus den Pressemitteilungen der letzten Jahre!

Los gehts mit diesem Exemplar:

Das ist Exoplanet HD209458b, ein heißer Jupiter, in dessen Atmosphäre man gewaltige Windgeschwindigkeiten nachgewiesen hat. Er umkreist einen sonnenähnlichen Stern. Und wie man sieht, kann man, wie bei unserer eigenen Sonne, die Protuberanzen schon mit dem bloßen Auge sehen! Noch besser bei Kandidat Nummer zwei:

Ein ganz besonderer Bursche: Unschwer zu erkennen wieder ein heißer Jupiter, dieses Mal aber der erste Exoplanet aus einer anderen Galaxie: HIP 13044b. Oder auch eben nicht: der Stern ist längst Teil unserer Milchstraße. Jedenfalls illustriert die Abbildung ganz hervorragend die Kernpunkte dieser Entdeckung, für die es sogar eigens eine Pressekonferenz gab: Metallarmer Stern mit extragalaktischer Herkunft, in der Heliumbrennphase. So könnte er aussehen. Oder nicht? Egal – Hauptsache bunt und spektakulär! Aber was ist das:

Jetzt wirds spannend: Angeblich auch ein sonnenähnlicher Stern (HD 10180), nur hatte der Künstler hier wohl keine Lust, das natürliche Erscheinungsbild eines solchen (siehe die beiden ersten Bilder) darzustellen und hat einfach nur einen gelben Fleck gemalt. Dafür gibts hier gleich fünf Planeten zu entdecken! Besonders gelungen finde ich ja dieses Exemplar: 

Jetzt wirds abgefahren. Aber keine Sorge, diese leichte Variation des Themas hat einen Grund – denn Gliese 667b umkreist einen Doppelstern. Irgendwas anderes muss ihn aber auch zusätzlich anleuchten oder warum ist hier Halbgliese? Aber wen interessieren schon solche fadenscheinigen Details, im nächsten Bild gehts auch wieder fetziger zu:

Aah, hier ist wieder alles wie gehabt. Das ist Corot-7b, ein vielleicht fester vielleicht von Lava überzogener Planet, auf dem Coronado oder Lunt nie wird Geschäfte werden machen können (u.a. wegen der Temperatur, bzw. der Lava, bzw. …). Aber was ist nun das Besondere auf diesem Bild:

Ok, das ist jetzt ein bisschen schwer. Es handelt sich um Gliese 581e, der zum Zeitpunkt seiner Entdeckung leichteste Exoplanet. Sieht man jetzt nicht direkt. Ansonsten nichts Beunruhigendes. Habe ich schon erwähnt, das Exoplanetenfantasiebilderanschauen ganz schön langweilig werden kann?  

Dieses Bild ist betitelt mit "A planet around a hot star" – äh, ja, ok, und Regen ist nass. Gut, jetzt bin ich ein bisschen fies, OGLE-TR-L9b kreist wohl um einen tatsächlich recht heißen Stern, und irgendetwas besonderes muss ja an jedem Exoplaneten dran sein. Wirklich klasse finde ich diese Illustration:

 

Gliese 581c der habitabelste aller unhabitablen Planeten, der bislang entdeckt wurde. Dieser Nachsatz ist besonders praktisch, weil man die Meldung so alle paar Monate originalgetreu wiederverwenden kann, wenn eben ein noch habitablerer/größerer/kleiner/heißerer/kälterer Planet entdeckt wird. Bemerkenswert ist aber vor allem die realistische Darstellung des Beleuchtungswinkels und vor allem die des seltenen Effekts der spektralen Konversion(TM) des Sternlichts, dass sich auf dem Weg vom Stern (Roter Zwerg) zum Planeten von rot zu weiß wandelt! 

SWEEPS-4. Noch ein typischer heißer Jupiter. Heiss ist auch die Darstellung.

Das hat bestimmt jeder gleich erkannt: Hie sehen wir den Stern HD 69830 – mit einem System aus drei Neptun-großen Planeten, die zwar recht unterschiedliche Umlaufzeiten haben, und sich dementsprechend auf unterschiedlich großen Orbits bewegen, in diesem Bild aber alle dicht beieinander hocken. Joah. Hauptsache, es gefällt. 

Sieht aus wie schon zehnmal gesehen, ist aber natürlich ein völlig neuer Exoplanet: OGLE-2005-BLG-390Lb. Wenigstens bei den Bezeichnungen herrscht noch so etwas wie Kreativität. Sieht aus wie Pluto. Und damit wären wir auch schon beim neuesten Exemplar:  

GJ 1214b, seit heute auf allen Kanälen. 

Auf viele schöne Exoplanetenbilder im neuen Jahr!

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Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

23 Kommentare

  1. Hartes Kontrastprogramm

    Genial, alle mal auf einem Haufen hatte ich noch nicht gesehen. Und “Exoplanetenkitschgalerie” sollte Wort des Jahres werden … Mir kommt sowas jedenfalls nicht in einen Artikel, im Gegenteil: Anlässlich der Kontroverse um Gliese 581g zeigte ich stattdessen die Rohdaten der beteiligten Spektrographen – damit der Leser mal sieht, auf was für (wenigen!) RV-Messungen der Nachweis von angeblich bis zu 6 Planeten eigentlich basiert. Mut zur Zeitreihe oder auch zu Spektren in der Öffentlichkeit – beim Spitzer Space Telescope traut man sich immer hin öfter mal, ein letzteres zu zeigen (immer mit einem Pretty Picture als Hintergrund freilich).

  2. Sehr, sehr schön (also der Blogpost, nicht die Bilder ;-). Beim heutigen Eso-Kitsch war ja meine erste Befürchtung, ich müsste meinen Monitor mal wieder neu kalibrieren. Daran lag’s aber gar nicht…

  3. fotos mit alten objektiven geknipst

    och wie schade, dass das alles nur gemalte bilder sind?! ich dachte immer, das wären echte fotos von den exoplaneten, die von echten fotografen gemacht wurden, welche man kurz zu den fernen sternen schickte?! dafür, dass es doch echte fotos sind, spricht, dass alte objektive verwendet wurden. sieht man an den billigen lichtreflexen z.B. beim bild gliese 581e, nur sechs kantige blendenlamellen, ha wie altmodisch! objektive mit neun kreisförmig schließenden blendenlamellen, die ein feines bokeh zeichnen, sind seit vielen jahren standard. warum haben die fotografen, die man raus ins all schickt, nur alte objektive? weil sie generell nur mieses honorar bekommen für ihre arbeit, und sich deshalb nur gebrauchte objektive leisten können. das ist eine schweinerei, die man anprangern muss!

  4. State of the art!

    Jetzt sind die Objektive vielleicht veraltet, aber als man damals die Fotografen zu den Exoplaneten geschickt hat, waren diese Objektive der Stand der Technik!
    Die Fotos der Fotografen, die man heute los schickt, haben dann ein schöneres Bokeh. Aber dann beschwert sich jemand, dass sie nicht in 3D sind!!! ;o)

  5. Kitschbilder

    Man sollte dennoch nicht vergessen das ein überwältigender Großteil unserer Mitmenschen nur(!) durch solche Kunstbilder auf das Thema Astronomie gelenkt und deren Interesse geweckt werden kann.

    Und vielleicht noch als Hinweis.. Sind langbelichtete, farbenprächtige Deep Sky Fotos nicht auch schon so etwas wie “Kunstbilder”? Was sieht ein Menschliches Auge denn in Wirklichkeit wenn ein fades grau-blaues Etwas von XY Nebel oder Galaxie im Okular des heimischen Teleskopes erscheint? Zumindest beim ersten mal ist die Entäuschung groß.

  6. Eyecatcher

    Über den ästhetischen Wert von künstlerischen Darstellungen kann man sicherlich streiten – alles eine Frage des Geschmacks. Ich zum Beispiel finde die ESO-Bilder (die übrigens größtenteils von dem studierten Physiker Luis Calçada erstellt werden, was das Vorhandensein der sachlichen Fehler nicht gerade besser macht) nun weder besonders schön, noch besonders häßlich. Am Haus der Astronomie machen wir ja die deutsche Pressearbeit für die ESO, so daß ich mit den Texten und den Bildern in aller Regelmäßigkeit zu tun habe. Nerven tun mich die künstlerischen Darstellungen dann aber doch nicht.

    Entscheidend ist denke ich mal, daß ein unbedarfter Leser nicht auf die Idee kommt, diese Bilder wären mehr als das was sie sind, nämlich eben ein Produkt der Fantasie. Und gerade in der Hinsicht habe ich schon viel schlimmeres erlebt als bei der ESO.

    Bei einigen anderen Punkten muß ich dir allerdings rechtgeben. Ich störe mich ebenfalls an den vielen Superlativen und ihren “Einschränkungen” in den Texten. Das hat dazu geführt, daß ich bei den Übersetzungen der Pressemitteilungen auch schonmal das eine oder andere “phantastic”, “spectacular” oder dergleichen unterschlagen habe – ohne daß es dem Inhalt irgendwie geschadet hätte.

    Ich bitte die Kollegen bei der ESO regelmäßig, sie sollten doch bitte nicht auf die echten Daten und die Erläuterung der Methoden verzichten, mit der die neuen Ergebnisse gewonnen wurden. Wie man sieht, stoße ich dabei aber meist auf taube Ohren. Bis 2008 beinhalteten ESO-Pressemitteilungen über Exoplaneten auch immer Radialgeschwindigkeitskurven, Transitlichtkurven oder ähnliches. Wer sich dafür interessiert, muß inzwischen die Originalveröffentlichung lesen. SWEEPS-4 war übrigens eine der ersten ESO-Pressemitteilungen überhaupt, die eine künstlerische Darstellung beinhalteten. Davor waren nur “echte” Bilder, Lichtkurven oder Spektren als Bildmaterial vorhanden. Hier hat also ein Umdenken stattgefunden, was offenbar eben der Tatsache geschuldet ist, daß sich die nackten Daten eben wirklich nicht gut an den Mann (oder die Frau) bringen lassen.

    Die alles entscheidende Frage ist dann aber: Wie soll die ESO (und wie du ja festgestellt hast die NASA ebenso) es besser machen?

  7. @Caro, Mark Korn

    “Wie soll die ESO (und wie du ja festgestellt hast die NASA ebenso) es besser machen?”

    Alles eine Frage der Ausgewogenheit, denke ich. Es ist sicher nichts dabei, ab und an mal eine künstlerische Darstellung zu verwenden. Aber dann doch bitte einmal halbwegs realistische und eben auch nur “ab und an”.

    Eyecatcher wirken auch nur so lange bis ein gewisser Gewohnheitseffekt eingesetzt hat. Das ist im Falle der Exoplanetenbilder schon längst der Fall…

    @Mark Korn: “Man sollte dennoch nicht vergessen das ein überwältigender Großteil unserer Mitmenschen nur(!) durch solche Kunstbilder auf das Thema Astronomie gelenkt und deren Interesse geweckt werden kann.”

    Finde ich nicht unbedingt positiv, auch wenn du wahrscheinl. recht hast!

  8. Das nicht Gezeigte erzeugt die Spannung

    Die Gefahr, dass hier der Nichtastronom nicht mehr zwischen Wirklichkeit und “artist’s impression” unterscheiden kann, klang ja in den Kommentaren schon an. Ich halte das in der Tat für ein sehr großes Problem.

    Anbei zwei extreme Beispiele: Bei BBC-Videos wie “Bis an die Grenzen des Universums” http://www.science-shop.de/artikel/1020590 fließen Computersimulationen und Realbilder unkommentiert ineinander. Selbst für mich als eifriger Astronomieleser ist es an manchen Stellen nicht mehr möglich zu entscheiden, was real und was “gemalt” ist.
    Wie es viel besser geht zeigt der Filmemacher Sebastian Voltmer in “Wiederkehr des Mars” http://www.science-shop.de/artikel/1036806 Er zeigt in seinem Film, das was man mit relativ einfachen Mitteln selber sehen kann (plus ein bisschen Hubble). Sein Film gewinnt gerade durch das, was nicht sichtbar gemacht wird, was ungezeigt bleibt, enorm an Spannung. Als Betrachter darf man selber fantasieren.

  9. Jedes Publikum bedienen

    Ich glaube, man muß die Weise der Wissensvermittlung abhängig vom Publikum betrachten.

    Der Profi sagt “Die Bilder stimmen mit der Realität nicht überein”, der Amateur sagt “Die Bilder stimmen zwar nicht, aber interessanter Artikel” und der Laie sagt “Das ist ja toll!Ich wuste gar nicht, dass es da draussen auch Planeten wie unseren gibt!”.
    Immer noch besser, als wenn der Laie das nie erfahren würde.

  10. @Kai Neuhaus

    Ich weiß nicht. Ich glaube auch für den totalen Laien wäre es spannender, wenn man sagen würde “Wir wissen, dass da draußen ein Planet ist, können ihn aber nicht sehen”. Da will man doch sofort wissen, wie das sein kann.

  11. @Lichtecho

    Ich habe Kollegen, die sich ihre Informationen nur aus der Zeitung mit den 4 großen Buchstaben holen. Traurig, aber wahr. Und die würden sich nur die 2 Sätze unter der künstlerischen Darstellung eines Exoplaneten durchlesen. Nicht mal einen oberflächlichen Artikel ohne Bilder. Wenn das Bild des Planeten aber optisch ansprechend ist, zieht das ihre Aufmerksamkeit kurz an.

    Und wenn ich dann eine “Sterne und Weltraum” raushole oder eine “Spektrum der Wissenschaft”, dann schütteln sie nur verständnislos mit dem Kopf.

    Wenn diese Kollegen dann also wenigstens diese 2 Sätze lesen dank des Bildes statt gar nichts, dann kann ich gut damit leben.
    Dafür kennen die Kollegen sich dann mit irgendwelchen Dingen gut aus, in die ich überhaupt keinen Einblick habe. ;o)

  12. @Kai Neuhaus

    Bleibt die Frage, was BILD-Leser mit so einer Meldung überhaupt anfangen. Da müsste die ESO schon barbusige Alien-Girls auf die Planeten malen, damit das für diese Zielgruppe interessant ist 😉

  13. BILD, @Kai Neuhaus

    Vielleicht greift der Ansatz, “Bild”-“Leser” nur zu bedauern, zu kurz. Sollte man ihnen nicht eher, wie Drogensüchtigen, helfen, von dem Teufelszeug los zu kommen?

    Im übrigen glaube ich wie Lichtecho auch nicht, dass die ESO den “Bild”-“Leser” im Blick hat. Im Zweifelsfall machen diese “Medien” sich ihre Fake-Bildchen eh selbst, bzw. haben ja ihre “Leserreporter”.

  14. @Lichtecho: Vielleicht sollten sie keine Girls auf die Planeten malen, sondern 2 Planeten auf die Girls… ;o)

    @Jan: Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, Bild-Leser wären zu bedauern! Jedem seinen Kosmos. Und bevor der Bild-Leser von den Exoplaneten gar nichts erfährt, dann doch lieber über falsche Bildchen.
    Wen es, wie die Leute hier, sowieso interessiert, der liesst solche Artikel auch ohne die Bilder.

  15. Zielgruppe

    Ich denke die Frage, an wen sich so eine Pressemitteilung richtet, ist der ganz entscheidende Punkt. Sie richtet sich eindeutig nicht an den Bildzeitungsleser direkt, der wird sich im Normalfall nicht auf den ESO-Webseiten rumtreiben, egal was die ESO macht. Aber – sie richtet sich an den Bildzeitungsredakteur, der entscheidet, was seine Leser überhaupt zu Gesicht bekommen. Und der nimmt so eine Meldung mit Kußhand, wenn ihm statt einer trockenen Grafik ein buntes Bildchen (und das bitteschön free of charge) mitgeliefert wird. Ob dadrin Fehler enthalten sind oder ob ein ähnliches Bildchen vor ein paar Wochen schonmal abgedruckt wurde, zählt dabei nur wenig. Der typische Bildzeitungsleser beachtet nämlich noch lange nicht jedes davon, so daß sich das mit dem Gewohnheitseffekt im Vergleich zu einem wissenschaftlich interessierten Leser von Sterne und Weltraum, Spektrum oder Bild der Wissenschaft, der jede dieser Meldungen verfolgt, ziemlich relativiert.

    Ganz hart gesagt: Die ESO möchte mit den Pressemitteilungen möglichst viele Leute erreichen und sich irgendwie in deren Gedächtnis einprägen. Die paar Tausend Leser von Sterne und Weltraum (oder auch anspruchsvollere Leser zum Beispiel bei der FAZ) fallen gegen die Millionenauflage der Bild nicht ins Gewicht – und bekommen schlußendlich nur dann das was sie eigentlich wollen (nämlich weitergehende Informationen anstatt bunter Bildchen) wenn sich der Redakteur dort die Mühe macht, weiter zu recherchieren. Was ich allerdings im Gegensatz zur Bildzeitung auch erwarte.

  16. Hallo allerseits,

    Ich kann dem Autor nur beipflichten.
    Habe mich aber trotzdem gut unterhalten gefühlt.
    Diese kommentare, einfach klasse.;-)

  17. Geschäftsidee

    Das müsste sich doch automatisieren lassen. Meines Wissens lassen sich diverse 3D-Programme skriptgesteuert zur Fabrikation entsprechenden Bildmatials bewegen. Dann prarametrisieren wir einfach noch Oberflächenbeschaffenheit (Gasplanet vs. Steinkugel mit zufallsgenerierten Kratern via Bumpmapping), Sterntyp und Hintergrund (Sterne pur oder wahlweise mit Nebel) und fertig ist die Laube. RIESENMARKTLÜCKE! 😀

  18. Mass Effect

    Das gibt es schon im Spiel Mass Effect.

    In Mass Effect 1 kann man sogar die Oberflächen der Planeten besuchen.

    Warum man das in Mass Effect 2 nicht mehr kann, ist mir rätselhaft.

  19. Ich finde die Erforschung unsers Sonnensystem durch die Raumsonden spannender und die Bilder der Raumsonden
    fantastisch und schön.
    Die ERforschung der Exoplaneten finde ich langweilig

  20. @Arthur Noll

    Solange Exoplaneten nur als winzige Verschiebung in Sternspektren erscheinen, mag das wenig spektakulär sein.
    Aber die Erforschung der Exoplaneten steht gerade erst am Anfang.
    Jetzt hat die ESO erstmalig die Atmosphäre eines Exoplaneten ausgemessen, der vor seiner Sonne vorbei gezogen ist:
    http://www.eso.org/public/germany/news/eso1047/
    Sollte eines Tages mit dieser Methode eine erdähnliche Atmosphäre bei einem Exoplaneten nachgewiesen werden, dann wäre das Thema mit einem mal sehr spannend.

  21. In this day and age, when people are consuming this king of entertainment:

    http://www.youtube.com/watch?v=q2x14ZhEc9k

    http://www.youtube.com/watch?v=3xEbKh4NCMg

    http://www.youtube.com/watch?v=Y2O-0-fQOOs&feature=related

    it’s not with this http://astro.berkeley.edu/~gmarcy/hd/hd209458_vel.jpg that you’re going to get to a cover of a newspaper/magazine, let alone get anyone’s attention. Also since a vast majority of the exoplanets discovered was using this method, they’d end up having the same tiresome “face”, much like the illustrations above.

    Cheers
    Luis

    ps: the planet Gliese 667 Cb (the fourth image from the top) orbits a triple system, not a double, http://www.eso.org/public/images/eso0939a/ hence it’s half-iluminated face.

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